Wir werden in Hamburg gegen den G20-Gipfel viele sein - aber wir sind nicht alle: es fehlen die Gefangenen. Tausende Aktivist*innen gegen die globale kapitalistische Ordnung und Ausbeutung sitzen in den Gefängnissen der G20-Staaten. Sie sind Teil unseres Protestes und Widerstands.
Wer den G20 angreift, greift auch und immer den Gefängnis-Industrie-Komplex an.
Grußwort von Thomas Meyer-Falk zu den Protesten gegen den G20 - Gipfel in Hamburg - Juli 2017
Solidarische und herzliche Grüße aus dem Gefängnis! Wenn sich jetzt in Hamburg die Vertreterinnen und Vertreter der G20-Staaten treffen, versammeln sich auch die Eliten der Knastgesellschaften, welche unter anderem von Merkel, May, Trump, Putin und Erdogan repräsentiert werden.
Jetzt, in diesem Moment, sitzen viele zehntausend Gefangene in Deutschland, Frankreich und Großbritannien und der Türkei hinter Gittern, sowie Millionen in den USA, China, Russland, Saudi-Arabien etc.!
Und auch in Hamburg sitzen genau jetzt tausende Menschen in den Gefängnissen der angeblich so "freien" Hansestadt. Damit es noch mehr werden, wurde zudem extra die Gefangenensammelstelle für bis zu 400 weitere Eingekerkerte gebaut. Hundert Richterinnen und Richter meldeten sich freiwillig, um die Verhaftungen der Polizei während der Gipfeltage zu legalisieren.
Wer den G20 angreift, greift auch und immer den Gefängnis-Industrie-Komplex an. Ein System das auf Ausbeutung und Unterdrückung gerichtet ist. Ein System in welchem Polizei, Justiz und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten. Ein System, dass die Menschen einschüchtern und dauerhaft aus dem politischen Prozess entfernen, aber noch wirtschaftlich "verwerten" soll.
Euch allen in Hamburg deshalb kämpferische und aktive Stunden und Tage!
Für ein Gesellschaft ohne Knäste!
Herzschlagende Grüße aus Freiburgs Zuchthaus
Thomas Meyer-Falk
(Langzeit-Insasse seit 1996 - https://freedomforthomas.wordpress.com)