Geplant sind drei thematische Schwerpunkte rund um den G20 in Hamburg. Starten möchten wir gerne mit einem inhaltlichen Beitrag zu den politischen Hintergründen und historischen Bezügen des G20-Gipfels.
Anschließend gibt es einen Beitrag zum Umgang mit möglicher Repression vor und nach dem Gipfel und auch sonst. Worauf sollte mensch sich einstellen, wie kann mensch sich (gemeinsam) vorbereiten und wie solidarisch damit umgehen?
Außerdem wird es einen kurzen Input zu den verschiedenen bisher geplanten Aktions- und Widerstandsmöglichkeiten zum G20-Gipfel in Hamburg geben. So soll auch die Möglichkeit bestehen ggf. im Anschluss andere Interessierte zu finden und sich über Anreisemöglichkeiten etc. auszutauschen.
Anschließend Soli-Trash Party zur Unterstützung von Geflüchteten im Kampf gegen das Abschieberegime
G20 – Hamburg in Schutt und Asche legen – warum eigentlich (nicht)?
So radikal wie die Wirklichkeit des G20
Die Bundesregierung stellt in ihrer Planung des Gipfels neben den üblichen Themen „Stabilität der Weltwirtschaft“ und „Regulierung der Finanzmärkte“ vor allem die „Partnerschaft mit Afrika“ in den Mittelpunkt. Die brisante Bedeutung dieses gutmenschlichen Schleims erschließt sich aus dem aktuellen Zusammenhang politisch ökonomischer Bedingungen: es ist ein komplexes und höchst aggressives Projekt von herausragender Bedeutung.
In diesem Projekt verbindet sich der soziale Krieg gegen die Geflüchteten mit einem zugleich militärischen, politischen und ökonomischen Griff ins Innere des nahöstlich/afrikanischen Raums. Die gewaltigen Migrationsbewegungen, aus denen uns nur die Spitzen erreichen, sind Folgen einer Zerstörung der sozialen und ökonomischen Zusammenhänge durch die jahrzehntelange Entwertung der überkommenen Arbeits- und Lebensverhältnisse. Eingeleitet wurde dieser Prozess (IWF: „Schöpferische Zerstörung“) in der neoliberalen Phase des späten 70er bis in die 90er Jahre. Entscheidend verschärft aber wurde sie durch den technologischen Angriff aus der amerikanischen „Fed“ und dem Silicon Valley. Die Absicht: durch die damit verbundene Steigerung der Kapital-Produktivität weltweit alle tradierten Produktions- und Arbeitsformen und die damit verbundenen Lebensformen zu entwerten, bis zum Verfall in die Überflüssigkeit.
Das Containment dieser „Flüchtlingsströme“ operiert mit der Vorverlagerung der Front in einen diktatorischen „cordon sanitaire“ zur Regulierung ihres stetig wachsenden Aufpralls mit Hilfe eines lückenlosen Vertragsgeflechts mit den autokratischen Regierungen. Dabei wird die Aggressivität der neuen Populistmen von der EU aufgenommen und diesem Prozess dienstbar gemacht. Dies jedoch bietet zugleich eine unerwartete „Chance“ (von der Leyen). Eine Chance, neue Formen des militärischen, ökonomischen und sozialen Zugriffs tief die Räume hinein zu tragen mit dem Ziel, nicht unterworfene Menschen als Quellen des Werts zu erschließen – unvermeidlich unter Elimination der Unbrauchbaren. Genaue Einzelheiten lassen sich bislang weder dem La Valetta-Beschluß, noch der neuerlichen „Marshallplan“-Initiative der CSU entnehmen. Allenfalls Projektionen. Aber aus der Geschichte können wir vielleicht Hinweise erschließen. Denn dieses Krisenprojekt erinnert an den wilheminischen und nazistischen Aufmarsch in Kolonien und „Ergänzungsräume“.
Materialien für einen neuen Antiimperialismus, Mittwochsgruppe Köln, capulcu Köln
Die Veranstaltung startet um 17 Uhr im Autonomen Zentrum (Markomannenstr. 3, 42103 Wuppertal) und wird insgesamt etwas länger dauern! Für ausreichend erfrischende Getränke und Pausen ist natürlich zwischen den verschiedenen Blöcken Platz! Kommt vorbei und nehmt eure Freund*innen mit!
---
Im Zuge der Präsidentschaft über die G20-Staaten hat Deutschland Afrika auf die Agenda gesetzt. Und Deutschland lädt zur „G20-Afrika-Partnerschafts-Konferenz“ ein, die am 12. und 13. Juni in Berlin stattfindet, zur Vorbereitung des G20-Gipfels im Juli in Hamburg. Zum Auftakt der „G20-Afrika-Partnerschafts-Konferenz“ in Berlin findet am 12.6.2017 in Köln eine Aktions-Radtour statt um den Protest in Köln auf die Straße tragen und für ein widerständiges Echo auf die „Partnerschaft“ zu sorgen. Start ist um 17 Uhr am Bahnhof Köln-Ehrenfeld (Ausgang Stammst.).
…und Anfang Juli fahren wir dann alle nach Hamburg und sorgen auf allen Ebenen dafür, dass der Gipfel zum Desaster wird!