mit Samuel Decker (Ökonom und Aktivist)
im Rahmen von Roter Montag
Im Dezember 2016 hat Deutschland die Präsidentschaft der Gruppe der 20 (G20) übernom-men, bestehend aus den neunzehn wirtschaftsstärksten Staaten der Erde, sowie der EU, Weltbank und IWF. Am 7. und 8. Juli 2017 werden sich deren Regierungschef*innen in Hamburg zu einem Gipfeltreffen versammeln. Zahlreiche Gruppen, Organisationen und soziale Bewegungen rufen zu Protesten gegen das Treffen auf. Auf Demonstrationen und Aktionen des zivilen Ungehorsams, wie auf diversen Diskussionsveranstaltungen, Workshops, Seminaren und einem Alternativgipfel, wird die Berechtigung und die Befähigung der G20-Regierenden in Frage gestellt, als globale Weltregierung über Krieg und Frieden, Flucht und Migration, Demokratie und Grundrechte, oder soziale und ökologische Grundfragen der Menschheit zu entscheiden
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Die Bundesregierung sieht in der G20 das zentrale Forum zur internationalen Zusammenar-beit in Finanz- und Wirtschaftsfragen – sie verhandeln dort vor allem die Geschäftsbedin-gungen des globalen Kapitalismus und versuchen neue Länder in ihre Herrschaftsarchitektur zu integrieren.
Ungeachtet der Tatsache, dass viele der Beschlüsse und Vorhaben aus früheren Treffen ihrer Umsetzung harren, stellen wir mit unserem Protest die Zielsetzungen in Frage. Es hat sich gezeigt, dass nicht die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt stehen, sondern die jeweiligen nationalstaatlichen Interessen sowie die Verwertungsbedingungen international agie-render Wirtschaftsunternehmen. Darüber hinaus entstehen zwischen den Mitgliedstaaten zunehmend Interessenkonflikte. Ist die G20 also tatsächlich eine informelle Weltregierung und haben sie überhaupt eine Antwort auf die tiefgreifenden ökologischen, gesellschaftlichen und politischen Krisenerscheinungen?
Samuel Decker ist Ökonom und Mitorganisator der Proteste gegen den G20-Gipfel am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg. Er wird das Treffen und die G20 vorstellen und ihnen unsere Ideen/ Utopien entgegenhalten.
Veranstaltet von der interventionistischen Linken Bielefeld in Kooperation mit dem AntiG20-Bündnis OWL und dem Asta Uni Bielefeld.
